Mittwoch, 29. Februar 2012

VOM KÜNSTLER EDUARD TENSCHERT





Eduard Tenschert

ist 1912 in Linz geboren und in Oberösterreich aufgewachsen.
Er studierte Bildende Kunst in Wien, München und Frankfurt am Main und schloss sein Studium als akademischer Maler ab.

Im Krieg war er als Gebirgsjäger in Norwegen; 1945 kam er nach Tirol, wo er ganz von vorne anfangen musste. Er ließ sich zuerst in Fügen im Zillertal nieder. In den ersten Nachkriegsjahren war es nicht leicht, als Künstler zu überleben - da musste man schon eher Lebenskünstler sein. 1956 stellte ihm die Marktgemeinde Wattens einen Arbeitsraum zur Verfügung, und er konnte sich eine eigene künstlerische Note und einen guten Ruf erarbeiten.
Von 1973 bis zu seinem Tod 2003 lebte und arbeitete er in Kufstein / Eichelwang.

Eduard Tenschert hat ein umfangreiches bildnerisches Werk hinterlassen - sowohl in vielen Tiroler Häusern als auch auf ihren Fassaden kann man es bewundern. Seine Arbeitsgebiete waren Wandmalerei, Fresko, Sgraffito, Landschaftsmalerei in Aquarell und Öl und Porträts in verschiedenen Techniken (Silbernadel, Rötel, Kreide, Öl).

Von seiner jahrzehntelangen Tätigkeit als Wandmaler zeugen zahlreiche Fresken und Sgraffiti an Hausfassaden im Tiroler Unterland.

Die bevorzugten Motive der Arbeit von Eduard Tenschert waren der Mensch und die Natur.
Seine Liebe gehörte unumstritten dem Aquarell. Sein malerisches Werk ist eher einer lyrischen Malerei zuzuordnen. In atmosphärischen Stimmungen gelingt es ihm mit sicherem Auge und Pinselstrich, die Besonderheiten der ausgewählten Landschaft und ihre Lichtverhältnisse meisterlich festzuhalten.

"Ich möchte es den Menschen ermöglichen, die Schönheit der Natur nach zu vollziehen und ich möchte ihnen vor allem Freude vermitteln“, bekannte Eduard Tenschert selbst anlässlich einer Ausstellung zu seinem 85. Geburtstag.

Dass ihm das gelungen ist, beweisen zahlreiche Bewunderer und Sammler - vor allem in Tirol und Bayern und im Osten Österreichs. Es war ja auch seine direkte Umgebung, die ihn bis zuletzt  immer wieder zu neuen Bildern herausforderte.

Auch noch in den letzten Jahren seines Lebens malte er in seinem Atelier am Kaiserbach 15.  Wenn es ihm auch schon schwer fiel, die Stiegen in das Dachgeschoß hinaufzusteigen - sobald er oben angelangt war, setzte er seine Arbeit fort - und das bis zuletzt mit großer Leidenschaft und Freude. Sein Wunsch, arbeiten zu können „bis mir der Pinsel aus der Hand fällt“ - wie er immer sagte - ging in Erfüllung. Er hat noch am Tag vor seinem plötzlichen Tod am 19. März 2003 an einem Aquarell gearbeitet.

Ein Künstlerleben, das ein so breites Werk zu hinterlassen vermag, darf wohl als ein erfülltes bezeichnet werden. Wie Eduard Tenschert die Natur wahrgenommen und künstlerisch umgesetzt hat –   das soll durch diese Ausstellung noch einmal vielen Menschen nahe gebracht werden. Seine Bilder werden die Erinnerung an ihn wach halten.  

Text von Itta Tenschert 
Info: art-box.at

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