Eduard Tenschert
ist 1912 in Linz geboren und
in Oberösterreich aufgewachsen.
Er studierte Bildende Kunst
in Wien, München und Frankfurt am Main und schloss sein Studium als
akademischer Maler ab.
Im Krieg war er als
Gebirgsjäger in Norwegen; 1945 kam er nach Tirol, wo er ganz von vorne anfangen
musste. Er ließ sich zuerst in Fügen im Zillertal nieder. In den ersten
Nachkriegsjahren war es nicht leicht, als Künstler zu überleben - da musste man
schon eher Lebenskünstler sein. 1956 stellte ihm die Marktgemeinde Wattens
einen Arbeitsraum zur Verfügung, und er konnte sich eine eigene künstlerische
Note und einen guten Ruf erarbeiten.
Von 1973 bis zu seinem Tod
2003 lebte und arbeitete er in Kufstein / Eichelwang.
Eduard Tenschert hat ein
umfangreiches bildnerisches Werk hinterlassen - sowohl in vielen Tiroler
Häusern als auch auf ihren Fassaden kann man es bewundern. Seine Arbeitsgebiete
waren Wandmalerei, Fresko, Sgraffito, Landschaftsmalerei in Aquarell und Öl und
Porträts in verschiedenen Techniken (Silbernadel, Rötel, Kreide, Öl).
Von seiner jahrzehntelangen
Tätigkeit als Wandmaler zeugen zahlreiche Fresken und Sgraffiti an Hausfassaden
im Tiroler Unterland.
Die bevorzugten Motive der
Arbeit von Eduard Tenschert waren der Mensch und die Natur.
Seine Liebe gehörte
unumstritten dem Aquarell. Sein malerisches Werk ist eher einer lyrischen
Malerei zuzuordnen. In atmosphärischen Stimmungen gelingt es ihm mit sicherem
Auge und Pinselstrich, die Besonderheiten der ausgewählten Landschaft und ihre
Lichtverhältnisse meisterlich festzuhalten.
"Ich möchte es den
Menschen ermöglichen, die Schönheit der Natur nach zu vollziehen und ich möchte
ihnen vor allem Freude vermitteln“, bekannte Eduard Tenschert selbst anlässlich
einer Ausstellung zu seinem 85. Geburtstag.
Dass ihm das gelungen ist,
beweisen zahlreiche Bewunderer und Sammler - vor allem in Tirol und Bayern und
im Osten Österreichs. Es war ja auch seine direkte Umgebung, die ihn bis
zuletzt immer wieder zu neuen Bildern herausforderte.
Auch noch in den letzten
Jahren seines Lebens malte er in seinem Atelier am Kaiserbach
15. Wenn es ihm auch schon schwer fiel, die Stiegen in das Dachgeschoß
hinaufzusteigen - sobald er oben angelangt war, setzte er seine Arbeit fort -
und das bis zuletzt mit großer Leidenschaft und Freude. Sein Wunsch, arbeiten
zu können „bis mir der Pinsel aus der Hand fällt“ - wie er immer sagte - ging
in Erfüllung. Er hat noch am Tag vor seinem plötzlichen Tod am 19.
März 2003 an einem Aquarell gearbeitet.
Ein Künstlerleben, das ein
so breites Werk zu hinterlassen vermag, darf wohl als ein erfülltes bezeichnet
werden. Wie Eduard Tenschert die Natur wahrgenommen und künstlerisch umgesetzt
hat – das soll durch diese Ausstellung noch einmal
vielen Menschen nahe gebracht werden. Seine Bilder werden die Erinnerung an ihn
wach halten.
Text von Itta Tenschert
Info: art-box.at